Das dritte Pflichtspiel zwischen unserem SV Neubörger und dem Aufsteiger aus Dörpen hat am Sonntagnachmittag in vielerlei Hinsicht die Gemüter erhitzt. Infolge der für uns positiv ausgefallenen Aufholjagt ging es in diesem Duell wieder bei Null los. 5:1 gegen Vrees, 3:0 gegen Börger , 5:3 zuhause gegen Sögel und 1:0 bei Bockholte. Lediglich das verlorene Heimspiel gegen Esterwegen ist ein kleiner Wehrmutstropfen in der sonst so makellosen Bilanz der letzten Spieltage. – kann unsere Mannschaft erstmals in dieser Saison gegen die 2. Auswahl des B.W. Dörpen punkten?
Hinsichtlich der jüngsten Ergebnisse sahen wir den Dörpenern mit viel Selbstbewusstein entgegen. Sie sollten aber mit einem kleinen Seitenhieb nach Neubörger reisen, so sprach Dörpener-Trainer Andreas Hülsmann im Vorfeld davon, dass seine Elf nicht den Anspruch habe, "oben mitzuspielen" unsere 1. Herren jedoch schon. Mit dem bisherigen Saisonverlauf darf man trotz alledem recht zufrieden sein. Natürlich war die eine oder andere Niederlage mehr als ärgerlich, jedenfalls freut man sich über den zweiten Platz. Als Saisonziel gilt es immernoch am Ende den 4. Platz zu erreichen und damit ein Rang höher abzuschließen als letztes Jahr.
Es war ein ruhiger und verhaltener Beginn in dieser Partie. Die rund 60 Zuschauer mussten lange auf die ersten sehenswerten Szenen warten. Unsere Mannschaft wollte den Gegnern zunächst das Spiel überlassen. Man hat aus den zwei Partien gegen die Dörpener gelernt und sah sich im Vorteil, wenn man sie kommen ließe. Wichtig war es, die Offensive um Jannes Meyering und Johannes Kirchner in Schach zu halten und die Defensive mit kleinen Pressingversuchen und blitzschnellen Kontern unter Druck zu setzen. Die Dörpener Abwehr war nämlich in den anderen Begegnungen schon ihre Schwachstelle. Das sollte sich am Sonntag auch bewahrheiten. Sobald die Viererkette gestört wurde, streuten sich einige Fehler bei ihnen ein. In der 31. Minute ließ Toptorjäger Thomas Schürmann unsere Mannschaft jubeln. Ein Einwurf auf Schürmann der für Andre Horstmann ablegte, dann ein feiner Pass unseres "Achters" auf unseren gestarteten Kapitän, welcher die Verteidiger abschütteln und mit links in das lange Eck vollstrecken konnte.
Unseren Kontrahenten fiel in der ersten Halbzeit nicht wirklich viel ein, es gab keine nennenswerte Chance, weder vor, noch unmittelbar nach dem Gegentor. Zwar hatten sie insgesamt mehr Ballbesitz, wussten diesen aber nicht konsequent genug zu nutzen.
Kurz vor der Halbzeit dann DER Aufreger des Spiels. In Höhe der Mittellinie gab es einen Freistoß für unseren Gegner. Dieser wurde aus Sicht des Schiedsrichters auch ordnungsgemäß ausgeführt. In den Regeln des DFBs ist jedoch festgehalten, dass der Ball ruhig am Boden zu liegen hat. Infolge des Zweikampfes spielte man den Ball allerdings direkt weiter, was dazu führte das unsere gesamte Mannschaft ihren Unmut ausdrückte und die Dörpener um Jannes Meyering das Spiel aber fortsetzten und er alleine auf unser Tor zu lief. Matthias Albers blieb keine andere Möglichkeit als aus dem Tor zu stürmen. Dabei zog er außerhalb des Strafraums leider zu unfairen Mitteln und traf den Meyering ungewollt in Höhe des Schienbeins. Notbremse. Rote Karte. Diese Szene hätte zuvor vom Schiedsrichter unterbrochen werden MÜSSEN.
Unser SV Neubörger hatte das Spiel indes weitestgehend im Griff und führte zur Pause nicht unverdient mit 1:0 gegen das Team aus Dörpen. Nach einer längeren Abtastphase konnte unsere Mannschaft immer wieder mit schnellen Kontern die Dörpener Defensive überraschen und sich einige gute Chancen herausspielen. Kurz vor der Halbzeit dann der Rückschlag mit der roten Karte für unseren Torwart. Am Spielkonzept musste nicht viel geändert werden, es war wichtig sich noch etwas weiter in die eigene Hälfte zurückzuziehen. Nichtsdestotrotz waren die Anzeichen für eine geglückte Revanche positiv.
Im zweiten Abschnitt hieß die Devise alles aus sich rauszuholen. 110% Siegeswille, Kampfgeist und Laufbereitschaft. Nur so konnte man die 3 Punkte für sich gewinnen.
Geändert hat sich am Spielgeschehen des zweuten Durchgangs recht wenig. Dörpen probierte, Neubörger reagierte. Die Blau-Weißen verpassten es aus ihrer Feldüberlegenheit heraus hochkarätige Chancen zu kreieren. Die Fernschüsse fanden nicht den Weg zum Tor und auch die Freistöße waren eher harmlos.
In der 80. Spielminute gab es dann so etwas wie eine späte ausgleichende Gerechtigkeit. Paul Niers wurde nach wiederholtem Foulspiel des Feldes verwiesen. Eine Gelb-Rote-Karte die längst überfällig war. 3, 4 Fouls hintereinander, die am Ende den Platzverweis nach sich zogen.
Nachdem auch die Gäste geschwächt waren, fanden sie auf unseren Konter in der 84. Minute keine Antwort. Stefan Schwarz markierte kurz vor Ende des Spiels das 2-0 und machte den Deckel drauf. Nach einem Pass raus auf Moritz Kossen, konnte dieser den Ball in der Offensive festmachen, die Verteidiger austanzen und das Spielgerät auf's Tor drücken, den abgewehrten Schuss musste Stefan Schwarz dann nur noch einschieben.
Erleichterung pur. Der Sieg war ganz nah. Rund 5 Minuten plus Nachspielzeit galt es noch zu überwinden, um die Revanche in die Tat umzusetzen.
Unser Kapitän brachte es im FuPa-Artikel von Jonas Tieben schon treffend zum Ausdruck: "Das tut richtig gut. Vor allem, weil wir fast eine ganze Halbzeit mit zehn Mann dagegengehalten haben!"
Insgesamt war es eine super Mannschaftsleistung, die dazu führte, dass man am Ende des Tages als verdienter Sieger den Platz verlassen konnte.
Mit dem Sieg konnten wir den 2. Platz in der Tabelle erst einmal festigen. Mit akutell 4 Punkten Rückstand auf den SV Esterwegen steht man absolut im Soll!
Weiter geht es am kommenden Wochenende in Spanharenstätte. Der Tabellenzehnte konnte uns im Hinspiel zu Hause drei Punkte abknöpfen. Die wollen wir uns selbstverständlich wieder holen.
Bis dahin ein gut Kick in die Runde und eine ereignisreiche Woche!
Eure erste Herren!
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Tore: 1-0 Thomas Schürmann (31., Andre Horstmann); 2-0 Stefan Schwarz (84., Moritz Kossen)
Gelbe Karten: Bernd Horstmann (45., Wechselfehler); Andre Horstmann (75., Foulspiel)
Wechsel: Bernd Horstmann für Matthias Wessels (44.); Moritz Kossen für Thomas Schürmann (63.); Stefan Schwarz für Florian Jansen (75.)
Besonderheiten: Rote Karte für Matthias Albers (44., Notbremse)